1cm³ aus Iridium bzw. anderen Edelmetallen
Edelmetalle werden traditionell auf dem Weltmarkt in Dollar pro Unze gehandelt. Dabei ist die Unze lediglich ein historisches Maß wie der Barrel fürs Rohöl. Mit dem metrischen System haben beide Maße nichts zu tun.
Zwei Entwicklungen konnte man in den letzten Jahren beobachten: Die wichtigsten Währungen Dollar und Euro haben an Vertrauen eingebüßt und Rohstoffe im Allgemeinen rücken immer stärker in den Vordergrund, weil uns deren Endlichkeit bewusst geworden ist.
Sollte zum Beispiel die OPEC in der Zukunft das Vertrauen in den Dollar aufgrund seiner Volatilität verlieren, würde eine andere Währung oder ein Währungskorb zur Handelswährung für Rohöl. Als Alternative böte sich der Euro an mit gleichzeitiger Umstellung der Einheit auf Kubikmeter.
Das gleiche gilt für die Edelmetalle, wobei hier die Umstellung auf die metrische Einheit cm³ einen weiteren entscheidenden Vorteil brächte.
Im Periodensystem werden alle Elemente - also auch die Edelmetalle - in ihrer Dichte (=Gewicht pro cm³) angegeben. Stellt man nun einen Würfel aus einem Edelmetall mit der exakten Kantenlänge 1cm her, so kann man ihn durch Messen und Wiegen an seiner individuellen Dichte eindeutig identifizieren, und das überall auf der Welt.
Manipulieren ließe sich das System nur mit gleich schweren bzw. schwereren Elementen, die in der Regel aber teurer, weil auch rarer sind.
Eine Sonderstellung nimmt das Iridium ein. Zum einen ist das Edelmetall aus der Platingruppe das schwerste, natürlich vorkommende und gefahrlos zu verarbeitende Element das es gibt (22,65 g/cm³). Zum anderen ist es aber wegen seiner begrenzten technischen Einsatzmöglichkeiten vergleichsweise günstig.
Ein cm³ Iridium mit 22,65g ist demnach nicht zu fälschen, auch in Zukunft nicht, weil egal mit welchem Element Iridium gestreckt wird, die Legierung wird immer nur leichter.
Sicher ist: Angesichts des technischen Fortschrittes und der weltweit vorhandenen kriminellen Energie werden Papiergeldscheine stets ein Ziel von Fälschern sein, seien die Merkmale auch noch so raffiniert.
Gleichzeitig übersteigt schon heute die Manipulation von Buchgeld per Computer die Kriminalität durch Falschgeld um ein Vielfaches. Nicht unerheblich ist auch der Aspekt der weltweiten Überwachung von Buchgeld.
Bei ihrer momentanen Form und Größe verwundert es nicht, dass bereits Barren mit Goldhülle und falschem Kern aufgetaucht sind. Sie sind schwer überprüfbar und Beispiele solcher Fälschungen gibt es seit der Antike.
Durch die Einführung eines Volumenmaßes für Edelmetalle bzw. die Umstellung von Unze (31,1g) auf 1cm³ entstünde quasi eine zusätzliche fälschungssichere Währung. Diese wäre sofort zu jeder freien Währung handelbar. Mit dem Wegfall der Unze würde nämlich auch die Dollarnotierung verschwinden, deren Ursprung ebenso rein historisch ist, wie die Einheit der Unze selbst.
Um die Echtheit des Edelmetallwürfels prüfen zu können benötigt man dann lediglich einen Messschieber und eine genaue Waage. Die so festgestellte Dichte würde den Würfel eindeutig identifizieren.
Hier sehen Sie einen rotierenden Würfel aus 3x3x3 Zentimetern, der aus 27 Einzelwürfeln besteht. Ein solcher Würfel muss, wenn er wirklich aus Iridium besteht 3x3x3x22,65 Gramm, also 611,55 Gramm wiegen. Da es kein schwereres Element gibt, kann der Würfel nicht durch Blei oder andere minderwertige Stoffe gefälscht werden.
Das Würfelsystem ist also eine Art unabhängige Reservewährung und kann dadurch zur Disziplinierung anderer Währungen beitragen.
Systeme werden tendenziell als ungerechter empfunden je komplizierter und undurchsichtiger sie sind, siehe das deutsche Steuersystem und das weltweite Finanzsystem.
Dem sehr einfachen Würfelsystem dagegen liegt ein nicht zu manipulierendes Naturgesetz zugrunde. Und darin liegt auch sein Charme:
Die Natur ist im Gegensatz zu Notenbanken unpolitisch.